Anspruchsvolle Toranlagen für Reinraum PLATO-Halle
Projektbericht
Jansen Tore liefert individuelle und höchst anspruchsvolle Toranlagen für die neue Reinraum PLATO-Halle der OHB SE. Der Leistungsumfang erstreckte sich von Brandschutztoren über Großtore mit Kranbahnausschnitt und Schleusenfunktion.
Beschreibung
Die OHB SE ist der erste börsennotierte Technologie- und Raumfahrtkonzern Deutschlands und steht für eine bedeutende und herausragende Positionierung in der europäischen Raumfahrt- und Hightech-Industrie. Der Umsatz des Konzerns belief sich im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2019 auf 1 Milliarde Euro.
Nachdem am Standort Bremen im Juni 2019 neue Reinraum-, Lager- und Laborflächen in bereits vorhandenen Gebäuden eingeweiht wurden, um der bestehenden Auftragslage Rechnung zu tragen, wurde im April 2020 nach nur 14 Monaten Bauzeit mit der PLATO-Halle der größte Reinraum der OHB-Gruppe fertiggestellt.
Jansen Tore erhielt den Auftrag, speziell an die komplizierte Einbausituation, angepasste Toranlagen zu liefern. Eine der Herausforderungen an die Toranlagen bestand darin, dass die Güter für den Reinraum über eine Schleuse eingebracht werden, in der ein Überdruck von 5 Pascal von Raum zu Raum herrscht. Diesem Druck müssen die großen Toranlagen im Tagesgeschäft problemlos standhalten.
Die Planung und Umsetzung einer Fertigung unter Reinraumbedingungen erfordert eine akribische Planung und maßgeschneiderte Lösungen. Jedes Öffnen der Schleuse kostet sehr viel Geld und birgt zudem das Risiko Schmutz in die Halle zu tragen.
Als Außentor wurde ein thermisch getrenntes Jansen TP Lux 60 - Sektionaltor - mit klappbaren, beheizten Führungsschienen für eine Kranbahn verbaut. Das 7 x 11 Meter große Torblatt besteht aus 60 mm starken, thermisch getrennten Aluminiumrahmensprossensektionen. Die Aufteilung in der Höhe erfolgte in 17 Sektionen. Die einzelnen Sektionsfelder wurden mit 40 mm starken, geschlossenen PU-Elementen gefüllt bzw. als Lichtsektion mit Dreifachverglasung ausgeführt.
Die Montage des großen Sektionaltores erfolgte als Hubumlenkung von außen unter dem Vordach. Im Bereich der Kranbahn wurden die Laufschienen mit elektrischen Klappstücken ausgestattet. Für die Durchfahrtsfreigabe der Kranbrücke wird ein potentialfreier Meldekontakt bereitgestellt. Eine Automatiksteuerung mit Schleusenmodul gewährleistet die gegenseitige Verriegelung zu den beiden inneren Rolltoren. Über das Modul wird sichergestellt, dass das Sektionaltor nur geöffnet werden kann, wenn sich die beiden inneren Rolltore in Position „Geschlossen“ befinden.
Als weitere Herausforderung galt es zwei Kranklappen hintereinander in zwei unterschiedlichen Toren passend einzubringen. Das 7 x 11 Meter große Jansen Rolltor Typ AirRoll 33 wurde ebenfalls mit klappbaren Führungsschienen für die Kranbahn ausgeführt. Der doppelwandige Aluminium-Torpanzer aus hochstabilen, geschlossenen Hohlkammerprofilen wird durch ein spezielles Verbindungssystem zu einem robusten Panzer verbunden und zusätzlich mit weiteren Dichtungen zwischen den einzelnen Rolltorlamellen ausgeführt.
Weiterhin lieferte Jansen für die neue PLATO-Halle ein Rolltor Typ AirRoll 33 mit den Abmessungen 9000 mm x 8000 mm. Auch diese Toranlage wird über eine Automatiksteuerung TS 981 mit Schleusenmodul angesteuert, so dass eine gegenseitige Verriegelung mit dem großen Außensektionaltor gewährleistet wird.
Neben den Industrietoren war auch ein Brandschutztor Teil des Leistungsumfangs. Montiert wurde ein zweiflügeliges Schiebetor ORPHEUS T90 inkl. Zulassung mit den lichten Maßen von 3000 mm Torbreite x 3500 mm Torhöhe. Ausgeführt wurde das Tor mit einem Schnelllaufantrieb, automatischem Zulauf und einer Schließbereichsüberwachung via Laserscanner. Im Brandfall schließt das Tor eigenständig über Gewichte mit einer Schließgeschwindigkeit von 0,15 m/s. Das Schiebetor „ORPHEUS“ ist europäisch klassifiziert nach DIN EN 16034 und kann in besonders großen Abmessungen (bis zu 17.400 mm x 8.750 mm) in EI30 / EI90 sowohl dichtschließend (Sa) als auch rauchdicht (S200) hergestellt werden.